0

Buchtipps - Herr Fischer empfiehlt

In Benjamin von Stuckrad-Barres neuem Roman Panikherz dreht sich alles um den Autor selbst. Er berichtet über seinen Aufstieg zum Pop-Literaten der 90er Jahre, seinem Job bei der Harald-Schmidt-Show und dem baldigen Abstieg in Drogen und Bulimie. Für alle in den 70ern geborenen ein Trip in die eigenen Kindheit und Jugend. Obwohl ich wahrlich kein großer Fan von Udo Lindeberg bin, lernt man auch diesen Künstler aus einer ganz privaten Sicht kennen und verstehen. Fast noch besser als das Buch ist das von Benjamin Stuckrad-Barre selbst eingesprochene Hörbuch.  

»Tubist wird man nicht aus hehren Gründen. Tubist wird man, weil man für ein anspruchsvolles Instrument keinen Ehrgeiz hat. Oder weil man nicht üben will, aber trotzdem auf die Biermarkern beim Volksfest spechtet. Wir Tubisten sind quasi die Mitläufer der Musikszene. Wobei wir ja lieber sitzen, denn jede unnötige Bewegung ist Aufwand. Und das schätzen wir nicht!«

Louise Welsh beschwört in ihrem neuen Roman die Apokalypse herauf. Ein Fiebervirus hat London im Griff, die Sterblichkeit ist hoch und es ist keine Heilmittel in Sicht. In diesem Chaos versucht Stevie Flynt den Mord an ihrem Freund Simon Sharkey aufzuklären. Ein sprachlich versierter Pageturner bester Güte!

Die Wippe ist ein Spielplatzklassiker. Kinder sind fasziniert und genießen das Gefühl abzuheben. Dieses Buch von Susanne Straßer ist spannend bis zum Schluß, wer läßt den Elefanten wippen...? Eine witzige Spielplatzgeschichte für die Kleinsten.

Westheim, das Schmutterbad oder die Gastwirtschaften und Cafés, in denen auch der in Westheim lebende Fußballstar Helmut Haller verkehrte, lockten Besucher in das Dorf zwischen Kobelwald und Schmuttertal. Manche blieben für immer: Seit 1890 wuchs hier eine noble Villenkolonie.

Was machen, wenn man 1.000.000 Wünsche frei hat? Nach anfänglichen Schwierigkeiten (der Tiger im Zimmer war nicht sooo ein guter Einfall) hat Sam den Dreh langsam raus und er konzentriert sich auf die wichtigen Ding: Riesenburger, Superkräfte, einen Job für seine Mutter. Doch jede Veränderung bringt auch unerwartete Konsequenzen mit sich... Eine kurzweilige Lektüre mit einer Portion "Was würde ich machen mit 1.000.000 Wünsche" Ab 9 Jahren.  

Eines der schönsten Bücher in diesem Herbst ist Das Buch des Reisens von Rainer Wieland. Rainer Wieland arbeitete lange Jahre als Lektor für die Andere Bibliothek, was man diesem toll gemachten (Halbleinen, Reliefdruck, Satz und Farbgestaltung) Buch schon äußerlich anmerkt.

Im Jugenbuch Goodbye Bellmont von Matthew Quick dreht sich alles um die Frage, was bin ich bereit aufzugeben um anderen zu helfen. Finley lebt für den Basketball, er fiebert der Saison seines letzten Highschooljahres entgegen. Zusammen mit seiner Freundin Erin trainiert er sehr hart für seine Ziele. Da verlangt der Coach von ihm sich um Russ zu kümmern, eine traumatisierten Jungen, der ihm seinen Platz in der Mannschaft streitig machen kann. Am Schluß muss sich Finley entscheiden. Meiner Meinung nach die schwierigste Entscheidung des Bücherherbstes!

Leider stehen derzeit keine Daten zum Titel zur Verfügung. (9783954701247)

Werner Holzwarth hat sich das allgemeine Liedgut vergeknöpft und mit neuen schelmischen Texten versehen. Zu den bekannten Gassenhauern kommen hier viele neue Varianten hinzu. Werner Holzwarth hat beim Umdichten vor nichts Halt gemacht. Von „Alle meine Tantchen“ über „Es tanzt ein Ri-Ra-Rotzemann“ bis zu „Wenn ich ein Monster wär“ sind in diesem Liederbuch 40 Liederklassiker mit unvergesslichen neuen Texten versammelt.  Die Bilder von Lilli L’Arronge haben genau den dazu passenden frechen Charme, und die beiliegende CD hilft allen weiter, die vor Lachen nicht mehr singen können.

"Draußen, jenseits der Untiefen, jenseits der sandbödigen Buchten, kommt das dunkle Wasser - schwarz, kalt und tosend..."